2.3.5.3. Altlasten und Grundwasserverunreinigungen
In nordwestlichen Teil des ehemaligen Güterbahnhofes befand sich eine zwischenzeitlich komplett rückgebaute Kesselumfüllstation. Eine Altlastenuntersuchung aus dem Jahr 2005 zeigte räumlich begrenzte Boden- und Grundwasserverunreinigungen mit erhöhten, z. T. stark erhöhten wassergefährdenden Stoffen (BTEX, PAK und MKW).
Im Zeitraum Oktober 2015 bis Juli 2016 wurde das Grundstück vollständig beräumt und tiefenenttrümmert. In diesem Zusammenhang erfolgten der Aushub belasteter Auffüllungsböden, die Beprobung der Aushubsohlen bzw. der gewachsenen Böden im Liegenden der Auffüllungen, der teilweise Wiedereinbau unbelasteter Auffüllungsböden und der Einbau von angeliefertem sauberem Einbauboden. Gem. dem Altlastengutachten (ENVI SANN GMBH 2017) wurde nach Abschluss der Maßnahmen zur Baufeldfreimachung dem Umweltamt des Bezirks Treptow-Köpenick von Berlin eine Dokumentation zu den erfolgten Bodenbewegungen übergeben. Diese Dokumentation diente als Grundlage für die Behörde, den Altlastenverdacht für den Wirkungspfad Boden-Mensch für diese Fläche aufzuheben.
Zur Gesamtbefreiung des Grundstücks vom Altlastenverdacht forderte das Umweltamt des Bezirks Treptow-Köpenick von Berlin mit Schreiben vom 16. März 2016 die Durchführung von Grundwasseruntersuchungen an temporären Grundwassermessstellen. Seit Januar 2017 werden zwei Grundwassermessstellen an der Köpenicker Landstraße (GWM 02/17 und GWM 03/17) und eine weitere im rückliegenden Bereich der geplanten Gewerbegebiete (GWM 01/17) betrieben. Gemäß den Ergebnissen der ENVI SANN GMBH (2017) zeigten die Messwerte – bis auf eine geringfügige Überschreitung des Geringfügigkeitsschwellenwertes für Zink in einem der Messpunkte – keine Überschreitungen der Prüfwerte nach Berliner Liste an. Eine von dem Grundstück des ehem. Kohlebahnhof ausgehende Gefährdung des Grundwassers bezüglich des Wirkungspfads Boden-Grundwasser besteht daher nicht.