Die Flächen des Schulkomplexes östlich des Halemwegs werden zurzeit umstrukturiert und die dabei freiwerdenden Flächen bieten Potenziale für den Wohnungsbau; gleichzeitig bestehen aber auch bei anderen Infrastruktureinrichtungen Erweiterungswünsche und Zusatzbedarfe.
Der öffentliche Raum weist erheblichen funktionalen und gestalterischen Aufwertungsbedarf auf: Das Wegenetz innerhalb des Zentrums ist unübersichtlich, Straßen und Parkraum dominieren, attraktive Aufenthaltsorte fehlen.
2019 ließ der Bezirk im Rahmen eines konkurrierenden Gutachterverfahrens mit drei beauftragten Planungsbüros deshalb ein städtebauliches Gesamtkonzept für das lokale Zentrum Jungfernheide/Halemweg erarbeiten.
Darin wurden neben zusätzlichen Wohngebäuden und zwei neuen Kitastandorten Möglichkeiten für die Erweiterung des Stadtteilzentrums, der Bibliothek, des Jugendclubs und die Integration von Freizeitsportflächen betrachtet.
Der Siegerentwurf der Büroarbeitsgemeinschaft Studio Schulz Granberg mit bbz Landschaftsarchitekten wurde am 30. September 2020 von der Jury ausgewählt.
Nach dem Leitbild „Urbanität light“ werden darin die Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur entlang eines künftig verkehrsberuhigten Halemwegs gebündelt. Sie sind in entsprechenden Funktionsgebäuden, teilweise mit darüber liegender Wohnnutzung untergebracht und bilden einzelne Hochpunkte aus.
Östlich des Halemwegs sind ein Bildungs- und Kulturzentrum mit Stadtteilbibliothek, Kiezgalerie, Kunstgarten, Musik- und Volkshochschule sowie das Stadtteilzentrum vorgesehen, dahinter sollen Wohngebäude entstehen, die zwischen den versetzt in Nord-Süd-Richtung angeordneten Zeilenbauten ruhige Wohnhöfe mit viel Platz für nachbarschaftliche Aktivitäten ausbilden.
Einkaufsmöglichkeiten werden (bestandsorientiert) nördlich des U-Bahnhofs konzentriert und für den Geltungsbereich des vorliegenden vorhabenbezogenen Bebauungsplanentwurfs wird die Unterbringung eines größeren Lebensmittelmarktes und ergänzender Ladengeschäfte in einem eingeschossigen, rückwärtig an den Bestandsbaukörper anschließenden Neubau vorgesehen.
Ein zusätzliches Wohngebäude dahinter, wird aus Richtung Westen erschlossen und ist auf eine Mitnutzung des angrenzenden Parkplatzes (Wohngebäude Halemweg 13-15) ausgelegt. Im Erdgeschoss sind in Verlängerung der nördlich anschließenden bestehenden Ladenpassage ebenfalls einzelne Ladengeschäfte (mit Zugang aus Richtung Osten) angedacht und eine durchgehende Wegeverbindung zum südlichen Grünzug im Bereich des U-Bahnhofs.
Der heutige öffentliche Parkplatz nördlich des Vorhabengrundstücks soll ebenfalls einer Neubebauung weichen, dort könnte auf Teilflächen ein Gesundheitszentrum entstehen und daneben weitere Aufenthaltsbereiche und Spielflächen bereitgestellt werden.
Der Entwurf bildet die Entscheidungsgrundlage für den Bezirk zur Weiterentwicklung des Zentrums und für die weiteren Planungsschritte.