Planungsdokumente: Stage-Test 1-998

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Inhaltsverzeichnis

Begründung

Gebietsentwicklung

Die Müllerstraße war bereits im 18. Jahrhundert eine wichtige Verbindungsstraße nach Tegel und wurde als gepflasterte Chaussee angelegt.

Das heutige Straßennetz ist aus dem 1862 in Kraft getretenen als Fluchtlinienplan angelegten „Bebauungsplan der Umgebung Berlins“ auch bekannt als „Hobrecht-Plan“ entstanden, der im Zuge der Industrialisierung und der Landflucht, dem stetigen Wachstum der Stadt Berlin begegnen und die zukünftige Bebauung regeln sollte. Die 1853 erlassene Baupolizeiordnung begünstigte die Entstehung der Mietskasernen und der heutigen Blockrandstruktur.

Darauf folgten infrastrukturelle Entwicklungen wie der Ausbau der Straßenbahn (1874-1876) bis zum nördlichen Ende der Müllerstraße und der Anschluss an das U-Bahnnetz (1923, damals Linie C: Seestraße – Hallesches Tor).

Nach den beiden Weltkriegen entwickelte sich die Müllerstraße zunehmend zu einer belebten Einkaufsstraße und Vergnügungsmeile. Der Bau der Berliner Mauer durchtrennte die direkte Verbindung der Müllerstraße zum östlichen Berliner Stadtzentrum und sorgte für eine Verlagerung des geschäftlichen Zentrums vom südlich gelegenen Weddingplatz in Richtung Leopoldplatz. Diese Verlagerung wurde auch durch den Bau der U-Bahnlinie 9 (damals G) begünstigt, die unter der Schulstraße verläuft und den Leopoldplatz seit 1961 mit dem westlichen Berliner Zentrum verbindet.

Ende der 1970er entstand das Karstadt-Warenhaus an dem besonders verkehrsgünstig gelegenen Standort Müllerstraße/Schulstraße direkt am Leopoldplatz. Hierfür mussten einige Gründerzeitgebäude weichen, die den Krieg unbeschadet überstanden haben.

1.2.1.2. Bebauung und Nutzung

1.2.1.2.1. Warenhaus

Das von Helmut Kriegbaum entworfene und 1978 errichtete Warenhaus wurde Anfang der 1990er Jahre um ein weiteres Parkgeschoss aufgestockt und das 2. OG anschließend zu Verkaufsräumen umgenutzt.

Der gesamte Karstadt-Gebäudekomplex, bestehend aus dem dreigeschossigen Warenhaus mit darüber liegendem zweigeschossigem Parkdeck inklusive dahinterliegender Doppelwenderampe und dem anliegenden Verwaltungsgebäude mit Mitarbeiterparkplätzen im Hinterhof, hat insgesamt eine oberirdische Geschossfläche von 39.000 m².

Abb. 3 Ansicht Müllerstraße (ursprünglicher Baukörper 1978, heute u.A. um ein Parkdeck aufgestockt)

Das Bauwerk bildet mit seiner stadtbildprägenden brutalistisch anmutenden Architektur, der Größe und Kubatur in seiner exponierten Lage an der Kreuzung Müllerstraße/Schulstraße eine Dominante, die weitreichend entlang der Straßenzüge einsehbar ist. Das in sich geschlossen Gebäude nimmt die Baufluchten weitgehend auf und betont die Ecke Schul- und Müllerstraße durch einen auskragenden und überhöhten Kubus. Die derzeitige Betonfassade ist baufällig und durch ein Fassadensicherungsnetz gesichert. Sie orientiert sich in ihrem hellen Rotton an den Backsteinen der Alten Nazarethkirche. Die Fenstergestaltung bezieht sich auf die Fensterbänder des Alten und Neuen Rathauses. Lüftungen sowie Aufzugtürme sind mit bronzefarbenen Metallplatten verblendet und markieren den oberen Gebäudeabschluss vor allem im Kreuzungsbereich Müllerstraße Ecke Schulstraße.

Das Warenhaus ist im Erdgeschoss neben zwei Haupteingängen überwiegend mit einer Schaufensterfront gestaltet und ist im Eingangsbereich an der Ecke Müllerstraße/Schulstraße zurückgesetzt, um einen überdachten und witterungsgeschützten Zugang zur U-Bahnstation zu schaffen. Entlang der Schul- und Müllerstraße reihen sich erdgeschossig kleinere, nach außen orientierten Läden und Gewerbeeinheiten. Im 2. OG befindet sich ein Restaurant. Insgesamt hat das Warenhaus sieben an der Fassade liegende Fluchttreppenhäuser. Die Drei an der Müllerstraße liegenden sind an der Außenfassade ablesbar und gliedern den langen Baukörper.

In der Antonstraße befinden sich ein Nebeneingang und die Zufahrt für den Lieferverkehr, welcher über eine Rampe in das UG geführt wird. An der Fassade im Erdgeschoss sind zwei Werbetafeln mit Fremdwerbung installiert. Zeitweise bewirbt Galeria Kaufhof seine Produkte mit großen Werbebannern im 1.-2.OG an den Eckpunkten seiner Gebäudefassade.

Das Raumprogramm besteht aus den für Warenhäuser typischen großen und offenen Verkaufsflächen weitestgehend ohne natürliche Belichtung. Auf den vier mit Rolltreppen verbundenen Geschossen summieren sich ca. 19.000m² Verkaufsfläche für die folgenden Sortimente: Nahrungs- und Genussmittel, Drogerie- und Kosmetikartikel, Reinigungsmittel, Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Schreibwaren und Bürobedarf, Textilien, Bekleidung, Schuhe, Küchen- und Haushaltsgegenstände sowie elektronische Haushaltsgeräte, Schmuck und Uhren, Spiel- und Sportwaren.

Das gesamte Grundstück ist nahezu komplett unterbaut. Neben den Verkaufsflächen der Markthalle befinden sich unter dem Parkplatz und der Doppelwendelrampe weitere Lagerräume sowie Andienung und Laderampe.

Das 3. und 4. Obergeschoss bilden das untergenutzte Parkhaus mit 373 Stellplätzen. Das untere Parkdeck hat 213 Stellplätz und das obere Parkdeck hat 160 Stellplätze, die nicht überdacht sind. Entlang der Müller- und Antonstraße rückt das Parkdeck 2,5 m von der Traufkante zurück. Die Ein- und Ausfahrt zum Parkdeck erfolgt über eine privatrechtlich gesicherte Gebäudedurchfahrt in der Schulstraße 5 (nicht im Besitz des Vorhabenträgers) und die Doppelwendelrampe mit einem Durchmesser von ca. 20 m.

An der Ecke Müllerstraße/Schulstraße wird das Parkhaus durch das erhöhte Technikgeschoß ergänzt und hebt sich mit einer bronzefarbenen Metallfassade von der restlichen Fassadengestaltung ab. Das Warenhaus hat am höchsten Punkt eine Höhe von 24,60 m.

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