Im Plangebiet ist gegenwärtig flächig überbaut. Die Straßen Müllerstraße, Schul- und Antonstraße sind durch Asphaltbeläge, Beton-Gehwegplatten oder -pflaster stark versiegelt. Unterhalb der Müller- und der Schulstraße befinden sind anteilig Tunnel und Bahnhofsanlagen der U-Bahnlinien 6 und 9.
Müllerstraße und Schulstraße verfügen jeweils über einen Straßen-Mittelstreifen mit Rasen. Das Grundstück des Gebäudekomplexes einschließlich des Gebäudes Antonstraße ist fast vollständig überbaut durch das ehemalige Warenhaus, ein Wohnhaus sowie Parkplatzflächen und Zufahrten zum Parkdeck. Auf dem Grundstück Antonstraße 46 bildet ein kleiner Spielplatz mit Vegetation die einzige Fläche mit Bodenanschluss.
Daraus ergibt sich ein Versiegelungsgrad von ca. 96,1 % (hochgradig versiegelt.
Tabelle 9: Flächenübersicht
Flächennutzung | Flächentyp | Fläche m² |
Gebäude, Parkplatzfläche | Fläche überbaut/unterkellert/vollversiegelt | 9.115 |
Grünfläche | auf unterbauter Fläche (Tiefgarage/UG) | 90 |
Spielplatz mit Vegetation Antonstraße 45 | weitgehend unversiegelt | 265 |
Straßenland | Asphalt, Betonpflaster und -gehwegplatten, Kleinsteinpflaster in Betonbettung, z.T. „unterbaut“ von U-Bahntunnel | 4.340 |
Mittelstreifen Müller- und Schulstraße | Rasen, Straßengrün | 290 |
Gesamtfläche | | 14.100 |
Versiegelung absolut | | 13.835 |
Versiegelungsgrad | | 96,1 % |
Das Planungsgebiet liegt innerhalb des Warschau-Berliner Urstromtals, genauer: im Spreetal, annähernd im Übergangsbereich zum Panketal und der sich daran anschließenden Barnim-Hochfläche.
Unter den anstehenden Böden sind daher holozäne Ablagerungen von Dünen- und Flusssanden zu erwarten, welche durch den Einfluss der angrenzenden Hochfläche durch Geschiebemergel und -lehme, aber auch lokal durch Ablagerungen von Tal- und Schmelzwassersanden ersetzt sein können (s. Spang 2023, S. 10).
Die vorliegende Baugrunderkundung erbrachte folgende Bodenschichtungen und -arten.
„Zuoberst stehen etwa 2,5 m mächtige Auffüllungen (Schicht 1) an, welche u. a. Bauschutt einer früheren Bebauung enthalten. Darunter befinden sich bis in Tiefen von ca. 80 m bevorzugt Sande (Schicht 2) unterschiedlicher Korngrößen. Innerhalb der Sande wurden in etwa 16-18 m Tiefe stellenweise eingelagerte Wiesenkalke (auch Seekreide od. Seekalk) angetroffen, wobei es sich um limnische Ablagerungen, ähnlich eines Kreidemergels handelt. Der Wiesenkalk wird … als „eiszeitlich erheblich vorbelastet“ und von „guter
Beschaffenheit“ beschrieben. Entgegen der oben beschriebenen Schichtenverläufe, wurde in …“ früheren Bohrungen …“Geschiebelehm (Schicht 3) in etwa 10,3 m unter GOK bzw. Geschiebemergel (Schicht 3) in 17,4 m u. GOK beschrieben. In dem dynamischen,
fluvial-glazialem Ablagerungsmilieu des Berliner Baugrunds, vor allem im Übergangsbereich des Urstromtals und der Hochflächen, ist eine derartige Wechsellagerung nicht unüblich und kann daher ein Hinweis auf ein eventuelles Auftreten dieser Schichten in anderen Tiefenbereichen sein“ (Spang 2023, S. 11).
Das Gelände ist sehr eben und bewegt sich zwischen 36.0 und 37.0 m NHN.
Die Lebensraumfunktion für naturnahe und seltene Pflanzengesellschaften ist aufgrund der geringen Flächenangebotes gering. Die Puffer- und Filterfunktion ist gering bis hoch, da die Durchlässigkeitsbeiwerte der Bodenschichtungen von „schwach durchlässig“ (10-7) bis „sehr durchlässig“ (10-3) reichen. Somit ist grundsätzlich die Versickerungsfähigkeit des Bodens im Plangebiet überwiegend als gut, in Einzelbereichen als gering zu bezeichnen. Boden- und Grundwasserverhältnisse stehen in Wechselwirkung zueinander. Die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers wird im folgenden Kapitel erläutert.
Aufgrund vielfältiger anthropogener Eingriffe ist die Archivfunktion für die Naturgeschichte insgesamt gering, gleiches gilt für die Ertragsfunktion für Kulturpflanzen.
Das Vorkommen von Altlasten im Plangebiet ist nicht bekannt. Die Schutzwürdigkeit des Bodens wird als gering bewertet.